Donnerstag, 6. Dezember 2007

Meine Bank(en) und ich

1999 nahm ich ein Darlehen für mein Einfalilienhaus bei der "Nürnberger Hypothekenbank" auf. Mir gegenüber saß der charmante Herr Simioni. Nachdem die Verträge unterzeichnet waren besiegelten wir das Geschäft mit einem Handschlag.

Später nannte sich die Bank in "Nürnberger Hyp" um, Ich lachte. "Die dot-com Ära braucht kurze Namen" dachte ich.

Später kam ein Brief von der "Hypovereinsbank". Sie teile mir freudig mit, daß sie jetzt die Geschäfte übernommen habe. OK, dachte ich, eine bayerische Bank. Ich wohne in Bayern, das passt scho.

Später kam ein Brief, man habe jetzt fusioniert und die Geschäfte würden jetzt von der "HypoRealEstate" geführt. Das habe ich hingenommen. Ich war langsam müde geworden.

Vor ein paar Tagen kam wieder ein Brief. Sie ahnen es schon? Richtig! Im Rahmen einer Portfoliobereinigung würden die Geschäfte jetzt von der "Ing-Diba" übernommen.

Mir ist das Lachen vergangen.

Ich hatte mich bei Vertragsabschluss bewusst fur eine lokale Bank entschieden. Gut
10.000 Euro Zinsen zahle ich jährlich an die Bank. Ein einträgliches Geschäft - denkt der Laie. Doch offenbar ist das Privatkundengeschäft nicht profitabel genug. Denn die "Hypo Real Estate" wird sich jetzt auf das "Geschäft von großvolumigen gewerblichen Immobienfinanzierungen" konzentrieren. Offenbar sieht die Bank das Privatkundengeschäft als Belastung, das höheren Renditezielen im Wege steht und deshalb als Paket verkauft wird. Mein Privatkundendarlehen wird zur Portfoliobelastung. 10.000 Euro jährlich? Peanuts, wenn es darum geht, noch nöhere Reniteziele zu erzielen.

Am meisten jedoch irritiert mich, daß zwar meine jährliche Zinszahlung willkommen ist, die Banken im Laufe der Jahre die Distanz zu mir schrittweise erhöht haben. Wo ich am Anfang noch von Herrn Simioni persönlich beraten wurde, hatte ich später noch die Telefonnummer meines Betreuers n München. Das einzige was ich jetzt von meiner Bank weiss, ist eine 0180-Nummer und eine Gechäftsanschrift in Frankfurt. Man werde mich natürlich "künftig in jeder Hinsicht mit erstklasiger Qualität betreuen". Bei der Nürnberger Hypothekenbank sass mir Herr Simioni persönlich gegenüber. Eine bessere Betreuung kann ich mir gar nicht wünschen. Wenn ich jetzt die 0180-Nummer meiner Bank wähle, finde ich mich im prozessoptimierten Apparat einer Onlinebank wieder. Nach der Warteschleife habe ich einen Callcenteragenten am Telefon, der irgendwo sitzt und meinen Namen nur aus dem Computer kennt. Als Mensch bin ich hier völlig uninteressant. Was zählt, ist mein Geld.

Hat mich jemand gefragt ob ich so behandelt werden möchte?

Ich habe einmal gelernt, daß eine Kundenbeziehung einen hohen Wert für ein Unternehmen habe. Und weil die Neukundengewinnung sehr teuer ist, lohne sich die Bestandskundenpflege. Wo Kundenportfolios und Unternehmensteile verkauft werden wie Wurstaufschnitt, kann keine Kundenbindung wachsen. Wen wundert es dann, dass auch die Kunden zunehmend ihre Bank wechseln, wie es ihnen passt. Vielleicht ist das sogar gewollt, weil keine Bank angesichts von Renditezielen jenseits der 25% ein ernsthaftes Interesse am Geschäft mit den lästigen Privatkunden hat?

Wenn das der Weg ist, den der globalisierte Kapitalimus ebnet, so macht es mir Angst.

Ich bin gespannt, wann der nächste Brief kommt. Und von welcher Bank.

Montag, 26. März 2007

Strategiemeeting des Round Table Erlangen


Als neuer Präsident des Round Table Erlangen ging es am letzten Wochenende darum, die Strategie für das Jahr 2007 festzulegen. Die Strategiegruppe aus 7 Tablern war im fränkischen Haidhof kräftig beschäftigt, um das Boot Round Table Erlangen durch stürmische See zu navigieren. Wir haben und fokussiert und uns das Richtige und Machbare vorgenommen. Laßt es uns jetzt tun!
PS.: die grimmigen Herren sehen nur so aus. Wir haben viel Spaß gehabt!

Freitag, 16. März 2007

Sterne und Co.


Klarer Himmel, kein Mond - ideales Wetter zum Sternegucken. Also habe ich das Teleskop und die Kinder ins Auto gepackt und bin nach Marloffstein gefahren. Hier konnten wir den Saturn sehr schön sehen. Erlangen liegt aber zu nahe. Die Helligkeit der Stadt überdeckt den Südwesthimmel. Also habe ich das Teleskop und die Kinder wieder ins Auto gepackt und die ganze Fuhre auf den Hetzles kutschiert. Am Flugfunkfeuer ist ein fast idealer Standplatz (wenn der Wind nicht wäre...). Hier konnten wir die Standards traumhaft schön sehen: der Saturn zeigte seine Ringe und zwei Monde, der Orionnebel, die gelbe Venus,... Leider wurden die Kinder müde bevor es richtig losgehen konnte und so mussten wir dann relativ früh wieder von dannen ziehen. Trotzdem hat es richtig Spaß gemacht!

Sonntag, 11. März 2007

Shanghai

Dank meines Arbeitgebers hat es mich für eine Woche nach Shanghai verschlagen. Die Stadtverwaltung versucht zur Zeit, die Einwohnerzahl auf 18 Mio. Menschen zu begrenzen. Das gibt einem ein Gefühl dafür, welche Dynamik und Aufbruchstimmung in der Stadt herrschen. Die Bevölkerungsdichte ist unglaublich hoch. 6 Stöckige Häuse sind der Normalfall. Kleinere Häuser gibt es allenfals noch in Teilen der Altstadt, die aber größtenteils schon abgerissen ist. Daß der Verkehr noch nicht zusammengebrochen ist, ist den 10 U-Bahnlinien zu verdanken, die permanent weitergebaut werden. Autofahren ist ein Erlebnis. Es wird gedrängelt und gehupt was das Zeug hält. In den fliessenden Verkehr hinein abzubiegen ist völlig normal. Irgendwer macht schon Platz. Pragmatismus siegt. Faszinierend ist auch die Fahrt mit dem Transrapid, der in Shanghai Maglev (Magnetic Levitation Train) heisst. Für die 30km lange Strecke uzm Flughafen Pudong braucht der Zug 7 Minuten. Höchstgeschwindigkeit 431 km/h. Ich habe die Fahrt mitgefilmt (16Mb, 7min.). Die Gegensätze zwischen Arm und Reich, zwischen der westlichen und der chinesischen Kultur sind enorm. Es ist sehr spannend, wie die Menschen damit umgehen und wie wissbegierig sie alles aufsaugen. Shanghai ist auf jeden Fall eine Reise wert.

Samstag, 3. März 2007

Passau


Letztes Wochenende haben wir die Ferien genutzt und einen Kurzurlaub in Passau gemacht. Wo in fast ganz Bayern der Regen fiel, war in Passau schönstes Wetter. Der Frühling liess sich schon erahnen. Die Stadt hat mich überrascht, denn die Universität und die kabaretistische Keimzelle "Das Scharfrichterhaus" haben in den letzten 20 Jahren viel frischen Wind in das ehemals tiefschwarze Städtchen geblasen. Sehr zu empfehlen ist die historische Stadtführung, in der uns ein Schauspieler in verschiedene Rollen aus der Geschichte der Stadt hat schlüpfen lassen. Wenn doch nur der Geschichtsunterricht in der Schule so launig gewesen wäre... An uns kann es an diesem Wochehende nicht gelegen haben, wenn die deutsche Gastronomie Umsatzrückgänge zu verzeichnen hat. Die deutsche Bahn auch nicht, denn durch sie hatten wir ein sehr entspanntes Wochenende.

Sonntag, 18. Februar 2007

Was ist ein Dubček?

Worüber man beim Abendessen nicht so alles spricht... Es ging um Straßenbau und was man dazu braucht - z.B. eine Rüttelplatte. Verdichten nennt man das. Verdichten kann man auch mit einem Dubček. Wie erkläre ich bloss den Kindern, was ein Dubček ist? Moment, da gabs doch dieses Video von Captain Sensible zu seinem textlich höchst anspruchsvollen Lied mit Namen WOT. Da wird doch alles so prima erklärt. Hier der Link zum Video. Vorsicht, Lerngefahr!

Damit wäre auch geklärt, in welcher Zeit ich sozialisiert wurde :-)

Und für alle, die nicht dumm sterben wollen, hier ein paar Infos zu dem Mann, dem der
Dubček seinen Namen zu verdanken hat.

Samstag, 17. Februar 2007

Frühling?

Wir hatten heute das Gefühl, daß der Frühling Einzug hält. Also gab es auf der Terasse ein Spaghettipicknick. Hmmm, lecker!

Samstag, 10. Februar 2007

Nu geht's los

Web 2.0 heisst der Spaß jetzt also. Web 1.0 war damals. Nur hat es damals niemand so genannt. Im Web 1.0 hatte ich eine homepage. Dann platzte der Hype und die Homepage wurde (mit mir) alt. Jetzt haben wir also Web 2.0 und heute hat man keine Homepage mehr, sondern einen BLOG

edit: Web 2.0 ist nicht nur bunter, sondern auch komplexer geworden. Ich habe es noch nicht geschafft, die Kommentarfunktion in diesem Blog zu aktivieren. Ausserdem scheint der Blog sporadisch den Aufruf anderer Inhalte im Hauptframe der Seite zu blockieren. Hmm, schöne neue Welt?