Freitag, 28. Mai 2010

Ratingagentur Fitch stuft Spanien herab

Gerade hat die europäische Union den griechischen Staat mit dreistelligen Milliardenbürgeschaften unterstützt, da schwankt schon die spanische Wirtschaft. Da ist es verständlich, daß die spanische Ratingagentur Fitch die spanische Kreditwürdigkeit von der Bestnote AAA herabgestuft hat. Verwunderlich ist aber die Begründung: Die Regierung Zapatero würde mit ihrem harten Kurs der Haushaltssanierung das Wirtschaftswachstum gefährden.
Haben wir nicht vor kurzem das Platzen einer enormen Schuldenblase erlebt? Haben nicht fröhlich angehäufte Schulden amerikanischer Bürger Banken und ganze Volkswirtschaften in massive Bedrängnis gebracht? Haben wir nicht gerade gelernt, daß das mit der Jahrtausendwende begonnene schuldenfinanzierte Wachstum sich zwar einige Jahre selbst befeuert, dann aber zum Platzen der Wirtschaftsblase führt? Um so erschreckender ist es zu sehen, daß führende Ratingagenturen das Schuldenmachen immer noch belohnen und ausgeglichenes Wirtschaften bestrafen. Weiter wie gehabt scheint die Devise zu heissen. Rückschlüsse aus der Krise? Fehlanzeige! Die Party geht fröhlich weiter, bis die Blase wieder platzt.
Der größte Teil der "ersten Welt-Staaten" ist heute selbst hochverschuldet und muss zusätzlich noch die Last der gemachten Bürgschaftszusagen absichern und ggf. erfüllen.  Beim nächsten Crash werden also nicht mehr viele Staaten für die Defizite der "systemrelevanten" Banken einstehen können, ohne selbst zum Problemfall zu werden. Das könnte allenfalls Länder wie China, Saudi Arabien oder der Iran, die heute von Exporten in die erte Welt leben.China ist heute schon der größte Kreditgeber der amerikanischen Volkswirtschaft. Wenn China seine geschätzt heute verfügbaren 1,2 Billiarden US-Dollar zur Überwindung der Folgen der nächsten Weltwirtschaftskrise aufbringen müsste, wird es auf internationaler Ebene auch stärkere politische Ansprüche geltend machen. Gleiches gilt für Saudi Arabien und den Iran. Wenn wir es jetzt nicht schaffen, die Übertreibungen der Finanzmärkte sinnvoll zu begrenzen, so könnten wir in den nächsten 15 Jahren erleben, wie die USA aus rein wirtschaftlichen Gründen als Weltmacht Nr.1 abgelöst wird.